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                    Delia Muntean                                                                                     


           DELIA MUNTEAN

             
                      Die Last des Namens
         
             
     Das Bedürfnis, mit unserem ganzen Wesen in der Welt zu sein, in der wir leben, bringt uns dazu - besonders in grenzwertigen Situationen, in denen die Versöhnungen unmöglich oder zwecklos zu sein scheinen –, die Grenzen des Zufalls zu überwinden und uns von außen anzuschauen.

     Die uns gegebene Realität sehen wir stets als völlig selbstverständlich an; uns bleibt oft der Blick auf andere Räume, Sichtweisen und Möglichkeiten versperrt. Und dennoch fühlen wir uns eingeengt, empört und verzweifelt angesichts unseres eingeengten Bewegungsspielraums. Jedoch, die unermüdliche Suche nach dem Ort, an dem wir uns selbst finden und erfüllt fühlen, kann uns zu unentdeckten Dimensionen der Wirklichkeit führen.

     Es sind die in der epischen Literatur wiederkehren- den Obsessionen, die Schriftsteller dazu bringen, sich vorzustellen, dass Romanfiguren durch existenzielle Erfahrungen im Verlaufe der Erzählung lernen, sich dem inneren und dem äußeren Universum anzupassen.
 
     Indem diese Protagonisten ihre eigenen Gegebenheiten mit Weisheit annehmen, sind sie in der Lage, sich der Realität in einer konstruktiveren Art und Weise gegenüberzustellen und so ihre Ängste und Frustrationen zu überwinden. Am Ende sind sie dann in der Lage, den gegebenen Raum zielgerichtet in einen bewohnbaren, freundlichen Ort zu verwandeln, an dem sie jede Sekunde genießen können.

     So eine Metamorphose, begleitet von zahlreichen Meditationen über das Schicksal, über die menschliche Freiheit und die Verbindungen zwischen Kulturen und Zivilisationen bietet uns die Prosa-Autorin Mihaela Moreno, ursprünglich aus Satu Mare, zurzeit Sprachwissenschaftlerin in Deutschland, Waldorf-Lehrerin und Fachkraft im therapeutischen Reiten, in ihrem neuen Roman „Totem. Eine Reise jenseits der Berge“ (Verlag Arania, Brasov, 2021) an.

Dieser Band ist eine Fortsetzung des Romans „Der Andalusier”, der zwei Jahre zuvor im Verlag Infarom erschien.

 In einer Rahmenhandlung webt die Autorin einen Dialog zwischen Amber Pearson, einer 81-jährigen Frau mit fragiler Gesundheit („mein Körper und ich sind seit langem zwei verschiedene Teile, die sich tolerieren, bis einer von beiden aufgibt. Aufgeben konnte ich nie, aber das ist jetzt die Lektion, die ich lernen muss.“ S. 8) und ihrer jugendlichen Enkelin Diana. Das Gespräch wirkt eher wie eine Beichte, in die die Erzählerin die eigentliche Geschichte kleidet.

      Die Autorin benutzt gleichzeitig auch die Technik der „Alternanz“, indem sie sowohl die dialogischen Sequenzen mit der Erzählung einiger Episoden oder mit beschreibenden Passagen als auch die Dimensionen Zeit und Raum genial mischt. Es ist eine auktoriale Strategie, die ausgezeichnet zu dem von Mihaela Moreno geschaffenen fiktionalen Universum passt und welche es ihr ermöglicht, eine moderne epische Konstruktion zu kreieren, die die Erwartungen eines Lesers des 21. Jahrhunderts erfüllen sollen, ohne dich-terische Traditionen aufzugeben.

      Der Kern der Geschichte besteht aus einer Reise in Amber Pearsons Jugend, in der Zeit, als sie als Foto-grafin bei der Zeitschrift Planet arbeitete. Obwohl sie genug Chancen hatte, die Welt zu bereisen, wird die Reise nach Alaska, behauptet die Erzählerin, ihr Schicksal für immer markieren: „Es war gleichzeitig ein Segen und ein Unglück, ein schöner Traum und ein Albtraum, der mich bis heute begleitet.” (S. 10)

      Die siebzehn Kapitel erzählen also Ereignisse und menschliche Beziehungen, die das seelische Selbst-verständnis der Protagonistin erschüttern („Es war notwendig, es zu tun. Ich musste mich selbst kennenlernen. Und was für eine noch wahrere und effizientere Methode, dich selbst kennenzulernen, gibt es, als zu reisen und dich stets mit neuen Situationen, Menschen und Kulturen zu konfrontieren, die immer wieder deine ganze Existenz infrage stellen werden?“ S. 156), ihr ganz neue Verhaltens-weisen erschließen und sie anspornen, ihre ererbten, professionellen und sozialen Anker aus neuen Blickwinkeln zu analysieren.

     Das Abenteuer der Initiation, das sie auf die Probe stellt und das sie ihre eigenen Ziele überprüfen und sich zu neuen hin öffnen lässt, fordert die inneren Energien des Charakters heraus, und es ergibt sich mit einem Mal ein Sinn, von dem sie nicht zu träumen gewagt hatte.

     Dafür reißt die Autorin – eine gute Kennerin der Feinheiten des magischen Realismus – die Hauptdarstellerin aus ihrer gewöhnlichen Umgebung (zunächst durch die Annullierung eines Fluges, danach durch einen Schneesturm) und versetzt sie in eine fremde Zivilisation und Kultur.

     Die Autorin lässt sie auf dem Weg eine Lingu-istin kennenlernen, Angelika Fröhlich, 35 Jahre alt, Wissenschaftlerin an einer Universität in Berlin, .............

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