Werner Göbl

                                                                                                              

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              WERNER GÖBL 
                                             

                                              
              Romeo und Julia für Fortgeschrittene
                              - Fragment-

      
Diese Aufforderung ist nicht von mir. Sie kam, vor vielen Jahren, von Valentina. Valentina Kaminski. Daher kann man sich schwer vorstellen, dass unsere Beziehung eine Liebesgeschichte sei. Eher: war. Nun habe ich mehrere Gründe sie niederzuschreiben. Erstens: ich habe Zeit dafür. Seit ein gutes halbes Jahr bin ich ein Rentner. Zweitens: Valentina ist noch immer ein Rätsel für mich. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es diese Frau gar nicht gegeben hat in meinem Leben. Sie sei, wortwörtlich, ein Hirngespinst. Doch die Erinnerungen an sie sind so tief in mir hineingebrannt so als wäre alles erst gestern passiert. Drittens: ich glaube, wann und warum auch immer, den Fehler meines Lebens begangen zu haben. Übrigens: ich bin Marco Friedmann. Nun sitze ich da und versuche all diese Puzzle Teile zusammen zu fügen.

 
                      §§§


Unsere erste Begegnung fand in einem Gymnasium statt. Sie war Philosophielehrerin und ich Hausmeister. Eines Tages klingelte das Telefon und eine neutrale Stimme bat mich, im Raum 202, nach einem Fenster zu kucken. Nach ein paar Wochen hat, während des Unterrichts, das Dias-Gerät seinen Geist aufgegeben. Auch diesen Schaden konnte ich sehr schnell beheben. Und dann kam der Freitag, kurz vor Feierabend, wo meine Gedanken in den nächsten Tag hineinschwebten. Ich war, und bin es noch immer, einen leidenschaftlichen Angler. Die Tür vom Hausmeisterraum war offen. Plötzlich stand sie da und schwang ihre Hände hin und her. „Das ist mir jetzt sehr peinlich, aber die Kette von meinem Fahrrad klemmt. Können Sie, bitte, nachschauen?“ Begeistert davon war ich nicht. Zum Glück war es eine Kleinigkeit. Die Kette klemmte am Schutzrahmen. Ganz flüchtig wünschte ich ihr „ein schönes Wochenende“ und weg war ich. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass Valentina nicht gerade die Frau war wofür sich zwei Männer streiten würden oder die Köpfe einschlagen.

   
In den folgenden Tagen, nach diesem Wochenende, haben sich unsere Augen immer wieder gesucht. Dazu kamen noch ein paar gemeinsamen Kaffeepausen und Mittagsessen in der Cafeteria des Gymnasiums. Schleichend und unauffällig haben wir uns genähert. Nach ungefähr einem Jahr waren wir ein Paar. So sahen das die Lehrer und die Schüller, wir zwei aber nicht.


                    §§§


Erzähle mir nichts von Liebe! Vielleicht ein bisschen ungeschickt und voreilig den Titel dieser Geschichte gewählt. Das hat sie mir nur einmal gesagt. Und das dann, bevor wir zum ersten Mal Sex hatten. Ganz anders sieht es aus mit: denk doch mal darüber nach! Unzählige Male hat sie mich dazu aufgefordert. Für ein Philosoph, oder Philosophin, ist das, wortwörtlich, das Handwerk. Aber für einen Hausmeister? Wenn etwas kaputt geht, stellt man sich nicht davor und fragt sich: warum ist das passiert? Das wäre Quatsch. Mein „nicht nachdenken“ war, höchstwahrscheinlich, für Valentina ein Stolperstein. Das einerseits. Anderseits war das ein Vorteil für sie. Dadurch konnte sie sehen wie ich, wie ein Mensch, tickt. Nun fällt mir, berechtigt oder nicht, folgende Frage ein: War ich, für sie, nur ein Versuchskaninchen.? Eher nicht. Dazu fällt mir ein Gespräch ein. Ich besaß zwar ein Fahrrad, aber ein überzeugter Fahrradfahrer war ich nicht. Dennoch ist es ihr gelungen mich für eine Fahrradtour zu gewinnen. Heute, zurückblickend, kann ich behaupten, dass es einer der schönsten Tagen in meinem Leben war. Schon bevor wir losfuhren, sagte sie mir, dass es ihre liebste Strecke sei. Nach ungefähr 2 Stunden, nach dem Start, machten wir Rast in einer Lichtung im Wald. Sie setzte sich auf einen von den gefällten Bäume und ohne weiteres fragte sie mich: wann hast du dich in mich verliebt? „Wie kommst du darauf?“ ging mir durch den Kopf.
Nach einer Weile kam folgendes aus mir heraus: Schwer zu sagen! „Gut, dann frage ich dich auch nicht: warum?“ war ihre Replik dazu. Kurz darauf setzten wir die Tour fort. Das war noch nicht das erwähnte Gespräch. Um es in Einklang zu bringen mit dem erlebten Tag, es war nur das Vorspiel. Kurz nach 12 haben wir den Radweg verlassen. Wir hielten vor einer Gaststätte an und sie lud mich zum Mittagessen ein. Da habe ich nicht „nein“ gesagt. Was wir gegessen und getrunken haben ist Nebensache. Ich werde versuchen, ohne Unterbrechungen, das Gespräch zu wiedergeben.
-Marco!
-Ja.
-Machen wir uns nichts vor.
-Das auf keinen Fall.
-Verliebt zu sein, ist zwar schön, aber es hat auch einen großen Nachteil.
-Und der wäre…
-Man verliebt sich nicht einfach so. Es steckt immer etwas dahinter. Bei den meisten Männern ist es einen sexuellen Reiz. Vielen Frauen ist das entweder nicht bewusst, oder sie wollen es nicht wahr haben. Und wenn wir schon bei diesem Thema sind, es gibt auch viele Frauen die das ausnutzen. Aber sei es drum. Was mich betrifft, habe ich das bei dir ausgeschlossen. .......... 

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