Hans Dama

                                                                                                              

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                HANS DAMA


         

              „TITO“ an der Grenze verhaftet


Ein ruhiger Nahmittag im Frühherbst Anfang der 50er Jahre in einer Banater Kleinstadt, nahe der Grenzen zum damaligen Jugoslawien…
Vollkommene Stille lag über dem Städtchen, kein Windhauch, kein Vogelgezwitscher war zu vernehmen, so als wäre die Natur in eine tieftrunkene Siesta versunken.
Lediglich in den Höfen und Hinterhofgärten verrichteten die Menschen in ihren bescheidenen Kleinwirtschaften die saisonal anfallenden Arbeiten.
Doch scheinbar wurde die idyllische Ruhe trotzdem gestört, als ein beweglicher Punkt am Ende der Hauptstraße vor der Wegkrümmung der aus Nero und Marienfeld führenden Straße bemerkbar wurde.
Als sich der bewegliche Punkt näherte, wurde eine Handvoll Soldaten gewahr, die mit dem Getrampel ihrer schweren Stiefel die Aufmerksamkeit auf sich zogen: Sechs mit Gewehren bewaffnete Grenzsoldaten mit verstaubten Stiefeln und schweißdurchtränkten Uniformen eskortierten einen in Ketten gelegten Gefangenen.
Dieser, von kleinem Wuchs und rundlichem Körperbau, in schmutzigen, verstaubten Kleidern, unrasiert und mit von der Herbstsonne verbranntem Gesicht, konnte kaum aufrecht gehen, schleppte schwerfällig seine unteren Extremitäten des Weges – beinahe am Ende seiner Kräfte – nach einem langen Gewaltmarsch.
Die vom schweren Stiefelgetrampel aufmerksam gewordenen Bewohner erschienen, nach und nach, neugierig und verwundert, auf der Straße, denn dieses Erscheinungsbild war in seiner Einmaligkeit ein völliges Novum für die gaffend in den Hauseingängen Herumstehenden.
Einige schienen den Pseudogefangenen erkannt zu haben – es war der Herr Ungureanu, der Holzschneider, der mit seiner Maschine – vor allem nun, im Herbst, vor dem herannahenden Winter allerorts unterwegs war, Holzscheite zu schneiden. In der gesamten Umgebung hatte der emsige Herr Ungureanu reichlich zu tun, war allseits bekannt und geschätzt.

   
Die erstaunten Ortsbewohner fragten die Grenzsoldaten, was es mit dem gefesselten Gefangenen auf sich hätte.
„Wir haben den Tito gefangen genommen“, lautete die stolze Antwort der Grenzler…
Und tatsächlich – Herr Ungureanu wies eine gewisse Ähnlichkeit mit dem vermeintlichen „Gefangenen“ auf.
Doch treibt sich ein Staatschef alleine im Grenzgebiet Jugoslawien – Rumänien gar als Spion herum? Unglaublich diese Absurdität.
„Seht nur einer: TITO ist doch unser fleißiger Holzschneider, Herr Ungureanu, bekannt in der ganzen Gegend.
Die Grenzsoldaten kümmerten sich keinesfalls um diesen Hinweis: „Wir haben Befehl, den Gefangenen an die Rayonsverwaltung zu überstellen.“
In Wirklichkeit glaubten wohl auch selbst die Soldaten, die ihren Militärdienst als Grenzler versahen, nicht, dass ihre „Beute“ tatsächlich TITO wäre…
Die Sache war nämlich eine andere: Für außergewöhnliche „Heldentaten“ bzw. für ihre Wachsamkeit an der Grenze – vor allem an dieser: TiTO hatte sich hinsichtlich seines politischen, von der UdSSR abweichenden Weges bezüglich der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaftsordnung mit Stalin überworfen – erhofften sich die Grenzsoldaten als Belohnung paar Tage Heimaturlaub in ihren entfernten Herkunftsgebieten.
Scheinbar haben sie ihn auch in diesem Fall erhalten, doch Herr Ungureanu wurde sofort auf freien Fuß gesetzt….

 

                  Sonderbares aus Dr. Ks Reisen 


Der Frühstücksraum des erstklassigen Hotels war gediegen eingerichtet; noch wurde an den Tischen serviert, kein Frühstücksbuffet – wir schrieben ja das Jahr 1960, und in der Hauptstadt des Ostblocklandes waren westliche Gepflogenheiten ohnehin sozial wie institutionell schwer verdaulich. Doch man bemühte sich, so gut es eben ging, den Hotelgästen, darunter auch einigen westlichen Geschäftsreisenden, gerecht zu werden.
Wer allerdings das erste Mal aus dem Westen in ein solches Land kommt, findet eine andere Welt vor: Nichts ist der Normalität ausgeliefert, alles steht unter dem Zeichen der Observation und des tiefgreifenden Misstrauens – zumindest staatlicher Stellen und Institutionen sowie deren Vertretern –, und der normale – was auch immer man unter Normalität in jenen Ländern verstand – Bürger musste behutsam mit ausländischen Gästen umgehen bzw. sprechen, denn überall schlummerte oder wachte das Argus-Auge des berüchtigten Geheimdienstes.
Dr. K. betritt den Frühstücksraum und nimmt gemächlich an einem kleinen Tisch Platz; wenige Gäste bevölkern um diese Zeit die Fütterungszentrale des Hotels – ja so könnte man diesen Raum bezeichnen, denn auf allen Tischen..........

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